Die Hillesheimer Brunnenrunde - Ein Dorfrundweg

Die Hillesheimer Brunnenrunde ist ein Dorfrundweg mit Alternativrouten, um die historischen, gestalterischen, touristischen Besonderheiten im Dorf zu verbinden und das Medium Wasser in Form von Brunnen und Wasserspiel zu thematisieren. Den Bürgerinnen und Bürgern, den Besucherinnen und Besuchern soll die Wertigkeit dieser Besonderheiten erlebbar gemacht werden und die Sensibilität für die historischen Gegebenheiten des Ortes und die Schönheit des Ausblickes über das Land bewusst gemacht werden. Die tangierenden Plätze und Sitzecken sollen als Ruhe-, Rast und Kommunikationsplätze aufgewertet werden. Insbesondere der Bereich ums Bürgerhaus als auch im Dorfzentrum am Kriegerdenkmal soll attraktiver für alle Generationen werden. Der Dorfrundweg soll dazu motivieren, mit offenen Augen das Dorf neu zu entdecken und sich in Bewegung zu setzen, um sich mit seinen Mitmenschen zu treffen und zu kommunizieren. Durch die in den Handlauf integrierte Kugelbahn sollen insbesondere Kinder auf den Weg geschickt werden. Die wegbegleitenden Sitzmöglichkeiten sollen hierbei dazu dienen, die Funktion des Verweilens und des Ausruhens unter anderem für die weniger mobilen und älteren Menschen zu übernehmen, aber auch den Jugendlichen einen Treffpunkt bieten. Die Beschilderung mit Informationstafeln, sollen Wissen vermitteln, die Hinweisschilder sollen insbesondere den Auswärtigen Orientierung und Struktur bieten.

Historische Hinweistafeln

Die Milchbank

Bis 1890 wurde die Milch auf dem Bauernhof verarbeitet. Ab dem Jahr 1890 wurden die ersten Molkereigenossenschaften eröffnet. Nun kauften sich die Bauern Milchkannen und es wurden in den Dörfern mehrere Milchkannenbänke aufgestellt. Von diesen Bänken holte der Milchmann die vollen Milchkannen ab und brachte sie zur Molkerei. In den ersten Jahren kam der Milchkutscher mit Pferdgespann und Anhänger, bis etwa 1938 der Trecker die Pferde ersetzte. In den 1970er Jahren endete das Milchkannenzeitalter. In dieser Zeit verschwanden auch die Milchkannenbänke. Im Rahmen der Brunnenrunde findet sich an zwei Stellen der Nachbau einer Milchbank, wie sie in Hillesheim üblich waren.

 

Maria Amalia von Pröck

Die Freiherrin Maria Amalia von Pröck (* 13.3.1655,  + 22.8.1735) war die Tochter des in Hillesheim ansässigen Freiherrn Franz Gottlieb von Geispitzheim und dessen Frau Maria Margaretha. Sie lebte im Edelhof, nach dem noch heute eine Straße im Ort benannt ist. Zu ihren Lebzeiten hat sie das Hillesheimer Ortsleben maßgeblich geprägt.
So verdankt die Hillesheimer Bergkirche der Freiherrin ihren Wiederaufbau, nachdem sie 1688/89 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Nur der Turm blieb damals unversehrt. Mit eigenen Mitteln sorgte Maria Amalia von Pröck in zehnjähriger Bauzeit für den Wiederaufbau, der um 1710 abgeschlossen war. Ihre Gebeine ruhen mit denen anderer Familienmitglieder in der Gruft der Kirche.
Die Freiherrin setzte sich sehr für die lutherische Dorfgemeinschaft ein. So erließ sie eine Kirchen-, Polizei- und Schulordnung. Letztere beinhaltete eine allgemeine Schulpflicht der Kinder. Bei Verstößen gegen diese Verordnungen wurden Bußgelder erhoben, die wiederum u.a. dazu verwendet wurden, an mittellose Kinder Lernmaterial zu verteilen.